Wirksamkeit des Ehegattentestaments (Nachricht E 2017/056)


Für die Wirksamkeit eines Ehegattentestaments ist es ausreichend, dass der eine Ehegatte dieses eigenhändig geschrieben und unterschrieben und der andere Ehegatte dieses lediglich unterschrieben hat.

Diese Formerleichterung bei einem gemeinschaftlichen Testament sieht § 2267 BGB gerade vor.

Das Testament wird nicht dadurch unwirksam, dass von dem Unterzeichnenden keine Angaben dazu gemacht wurden, wann und wo er unterschrieben hat. Die Unterschriften können auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten geleistet werden.

Maßgeblich ist, dass es sich um eine gemeinschaftliche Erklärung der Eheleute handelt, was dann der Fall ist, wenn beide Ehepartner im Zeitpunkt der Errichtung wissen, dass sie mit dem Anderen letztwillig verfügen und dies auch wollen. Zum Zeitpunkt der Errichtung der letzten Erklärung muss der Wille zur gemeinschaftlichen Verfügung noch vorhanden sein und in der Urkunde angedeutet sein, also beispielsweise wenn das Testament mit „gemeinschaftliches Testament“ überschrieben ist.

OLG Düsseldorf, Beschluss vom 3.1.2017, I-3 Wx 55/16

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